515 Euro Miete für Düsseldorfer WG-Zimmer
Düsseldorf, 13.04.2023. Günstiger als in einer Wohngemeinschaft kann man eigentlich nicht wohnen. Nun ist die durchschnittliche Miete für ein WG-Zimmer in Düsseldorf im vergangenen halben Jahr von 460 auf 515 Euro gestiegen. Das ergab eine Studie des Moses Mendelssohn Instituts und des Portals WG-Gesucht.de. Die Juso-Hochschulgruppe Düsseldorf und die Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete Zanda Martens (SPD-Mietexpertin im Rechtsausschuss) sind entsetzt: „Bei dieser Mietenexplosion können sich immer mehr junge Menschen nicht leisten, nach Düsseldorf zu ziehen und hier zu studieren!“, so Franca Bavaj, Sprecherin der Juso-HSG Düsseldorf. „Durch 63 Prozent des BAföG allein für die Durchschnittsmiete eines kleinen Zimmers werden Menschen so faktisch vom Studium in Düsseldorf ausgeschlossen.“
„Die letzte Erhöhung der BAföG-Wohnpauschale wurde durch die steigenden Mieten einfach geschluckt“, sagt die Studentin der Sozialwissenschaften an der Universität Düsseldorf. „Die betroffenen Studierenden haben immer weniger Geld zum Leben.“ Das sei frustrierend: „Wer nicht bei seinen Eltern wohnt und den Bedarfssatz von 812 Euro erhält, hat nach Zahlung der WG-Durchschnittsmiete nur noch 297 Euro für alles andere übrig: Essen, Bücher, Semesterbeitrag oder Kleidung.“ Das sei zu wenig für ein sorgenfreies Studieren. „Perspektivisch brauchen wir ein höheres und elternunabhängiges BAföG.“
Zanda Martens MdB: „Das Geld vom Bund ist da, das Land und die Stadt müssen auch in die Pötte kommen!“
Zanda Martens bestätigt: „Zu wenig bezahlbarer Wohnraum für Studierende und Auszubildende ist ein ernsthaftes Problem in Düsseldorf. Klar ist doch: Es muss mehr für junge Leute gebaut werden.“ Dafür brauche es Grundstücke der Stadt. „Aber wir dürfen auch das Bauen nicht den privaten Investoren überlassen, die Mieten bei jeder Gelegenheit profitsüchtig hochtreiben. Sonst ist auch jede künftige BAföG-Erhöhung nur eine indirekte Subvention von privaten gewinnorientierten Investoren und Mietspekulanten. Stattdessen muss die öffentliche Hand mehr gemeinnützig bauen, allem voran die Studierendenwerke.“
Mittel habe das Bundes-Bauministerium (BMWSB) erst neulich zur Verfügung gestellt: Im März startete das Sonderprogramm „Junges Wohnen“, das den Bundesländern 500 Millionen Euro zum Aus-, Neu- oder Umbau von Wohnheimplätzen bereitstellt. „Das Geld ist da“, resümiert Martens. „Nun müssen Stadt und Land es mit zusätzlichen eigenen Mitteln und Anstrengungen auch nutzen – und in die Pötte kommen!“
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