Stresstest zu Ostern am Airport Düsseldorf
31.03.2023, Düsseldorf. Heute am letzten Schultag vor den Osterferien blieb es bislang noch ruhig: „Die Flughafen Düsseldorf GmbH hat sich redlich bemüht, Horrorszenen wie in der Vergangenheit nach dem absehbaren Ansturm nach Schulschluss bei den Passagierkontrollen kurzfristig zu verhindern“, resümiert die Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete Zanda Martens (SPD). Ob die kurzfristige Bildung von Task-Forces und intensive Gespräche mit privaten Dienstleistern positiv wirken, werde spätestens der Samstagmorgen zeigen. „Jetzt muss es aber auch nachhaltige Lösungen für die Personalprobleme bei Passagierkontrollen und Bodenabfertigung geben. Hier sind das Land NRW und der Flughafen gefragt!“
Luftsicherheit: Landesgesellschaft schaffen
Die personellen Engpässe durch Fehlkalkulation und Unterlassung des Luftsicherheitskontroll-Anbieters DSW seien ein Dauerproblem, so Martens: „Die Luftsicherheit ist eine hoheitliche Aufgabe, die nie in die Hände von profitorientierten Unternehmen hätte gelangen dürfen. Dass die Bundespolizei bei hoher Auslastung unterstützend eingreifen soll, ist doch beschämend und zeigt, dass der Anbieter personell noch immer nicht vorgesorgt hat. Deswegen ist das Land NRW gefragt: Gemeinsam mit dem Flughafen sollte eine Landesgesellschaft angestrebt werden, die die nötigen Fachkräfte findet, ausbildet, bindet – und die Terrorabwehr wieder in staatlicher Hand verantwortet. So kann das Land direkt für die Qualität einstehen. Der Flughafen München mit seiner Landesgesellschaft beweist täglich, dass das funktioniert!“
Gepäckabfertigung: Personaldecke einfordern
Bei der Gepäckabfertigung wiederum habe das Land bereits unverantwortlich gehandelt: „Dass von Freitag auf Samstag, genau zu Beginn der Osterferien, ein Anbieterwechsel über Nacht stattfinden muss, hat allein Verkehrsminister Krischer zu verantworten.“ Sein Ministerium habe dem bisherigen Anbieter Aviapartner die Lizenz entzogen und sie weitergegeben. Aber die Personaldecke der neuen Anbieterzusammensetzung, allen voran Acciona, sei vollkommen unzureichend, was die Task Forces und weiteren Unterstützungsmaßnahmen des Flughafens erkläre. „Es wurde bei der Anbieterauswahl allem Anschein nach vor allem auf den Preis geschaut. Dass der Flughafen sich nun als Ausputzer für eine kurzfristige Lösung betätigen muss, schont im Ergebnis hoffentlich zumindest das Image des Flughafens und die Nerven der Fluggäste“, so Martens, die im Rechtsausschuss des Bundestags Berichterstatterin für Fluggastrechte ist. „Nun muss der Druck auf den neuen Anbieter Acciona aufrechterhalten und eine tragfähige Personaldecke eingefordert werden. Denn eins ist klar, unsere Fluggäste kommen zurück und wollen dann nicht lange auf die Koffer warten.“
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