Düsseldorf diskutiert Zukunft der Industrie

Bild: Iris Hansen

Zanda Martens MdB: „Wir brauchen ein Düsseldorf-Tempo!“

23.03.2023, Düsseldorf. Am gestrigen Mittwoch lud die Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete Dr. Zanda Martens (SPD) unter dem Titel „Ideenschmiede: Zukunft. Industrie. Düsseldorf“ in das Johannes-Rau-Haus zu einem Austausch über den Industriestandort Düsseldorf. Der Einladung zur Panel-Diskussion folgten Gregor Berghausen (Hauptgeschäftsführer IHK Düsseldorf), Nikolai Juchem (Vorstand Industriekreis Düsseldorf), Birgitta Kubsch-von Harten (Vorsitzende der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Düsseldorf), Felix Neugart (Geschäftsführer NRW.Global Business GmbH), Dinah Trompeter (Geschäftsführerin IG Metall Düsseldorf-Neuss), Dr. Jörg Weingarten (Abteilungsleiter Industrie- und Strukturpolitik DGB NRW) und Fabian Zachel (Vorsitzender Zukunft durch Industrie e.V.).

Moderiert vom Wirtschaftsjournalisten Thorsten Breitkopf diskutierten sie vor 80 Interessierten im Publikum, welche Voraussetzungen die Stadt Düsseldorf, NRW und der Bund für die zukünftige Industrie schaffen müssen, wie die Industrie wahrnehmbarer gemacht werden könnte und wie die Stadt attraktiver für die vielen Beschäftigten sein könnte, die zukünftig als Arbeitskräfte gebraucht würden.

Industrie ist Rückgrat der Wirtschaft

„Eine gemeinsame Feststellung hierbei war, dass Industrie in Düsseldorf sichtbarer werden muss“, so Zanda Martens. „Viele Düsseldorfer:innen kennen noch nicht einmal das Daimler-Sprinterwerk als den größten Arbeitgeber in Düsseldorf-Derendorf, nehmen Düsseldorf gar nicht als Industriestadt wahr.“ Leider habe sich auch in der Politik nicht überall durchgesetzt, dass die Industrie mit ihren gut bezahlten Arbeitsplätzen das Rückgrat der Wirtschaft auch in Düsseldorf sei. „Viele kennen Düsseldorf nur als Mode- und Messestadt oder als Schreibtisch des Ruhrgebiets und verkennen die lange Geschichte der eisen- und chemieproduzierenden Industrie seit Mitte des 19. Jahrhunderts.“

Noch keine Deindustrialisierung

„Dank der Einblicke der Diskutanten bin ich mir nun sicher: Auch wenn es gerade en vogue ist, in den Abgesang auf unsere Industrie einzustimmen und die Deindustrialisierung auszurufen, es ist verfrüht!“, resümiert Martens. „Die gute Nachricht ist: Die Industrie in Düsseldorf hat nicht nur eine lange Vergangenheit hinter, sondern auch eine gute Zukunft vor sich! Und wir haben Ideen, wie diese Zukunft aussehen könnte!“

Defizite beseitigen und Tempo für Deutschland und Düsseldorf

Gleichzeitig stellten die Diskutanten Defizite fest, die zukünftig beseitigt sein müssten. Als Stichworte fielen der Flächenbedarf für die Industrieansiedlungen, sichere und grüne Energie zu verlässlichen und kostengünstigen Preisen, und attraktive industrielle Arbeitgeber, die die vielen benötigten Fachkräfte anziehen.

Bei der Frage, wie diese Ziele zu erreichen wären, gab es Hinweise auf verschiedene Verantwortungsebenen: von Brüssel über Berlin nach Düsseldorf. „Mal ist die Politik, mal sind die Unternehmen selbst in Verantwortung.“, sagt hierzu Martens. „Gebraucht wird überall ein klares Bekenntnis zur Industrie und ein ‚Deutschlandtempo‘ – nicht nur bei LNG-Terminals!“

Auch auf kommunaler Ebene wurden schnellere Abläufe gefordert: „In der Runde wurde deutlich: Wir brauchen ein gesteigertes ‚Düsseldorftempo‘!“, so Martens. Dieses müsse die Kommunalpolitik aufbringen, bei der Gestaltung von Industrieflächen, beim bezahlbaren Wohnraum, beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, damit Düsseldorf als attraktive Industriestadt weiterbesteht – sowohl für die Industrieunternehmen als auch für seine Beschäftigten.

Fotos der Veranstaltung zur redaktionellen Nutzung: (Fotos: Iris Hansen)

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