„Lufthansa-Streik für ernsthaftes Angebot muss sein“
Düsseldorf, 27.7.22. Zanda Martens (SPD), Bundestagsabgeordnete und Berichterstatterin für Fluggastrechte im Rechtsausschuss, hat sich mit den Lufthansa-Streikenden und ver.di am Düsseldorfer Flughafen solidarisch erklärt. Das Bodenpersonal der Lufthansa Engineering and Operational Services GmbH (LEOS) versucht bundesweit, bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen zu erstreiken. „Wenn man mit den Leuten spricht, versteht man auch den Anlass“, schildert die Abgeordnete ihre Einrücke: „Beim Bodenpersonal hat die Lufthansa seit drei Jahren den Lohn nicht erhöht, die Beschäftigten haben sogar auf Weihnachts- und Urlaubsgeld verzichten müssen. Sogar die neue Mindestlohngrenze von 12 Euro wird in manchen Bereichen unterschritten. Und es ist unverschämt, dass jetzt kein verhandelbares Angebot von der Lufthansa kommt, die doch im Cargo- Bereich große Gewinne machte.“
Streik ist überfällig
„Und dieses Angebot muss her! Die immer höher werdende Belastung des Bodenpersonals führt zu Erkrankungen und Kündigungen, so dass die Arbeit sich auf immer weniger Schultern verteilt.“, stellt Zanda Martens fest. „Die wenigen Schultern können die Belastung dann erst recht nicht tragen. Die Leute werden kaputtgemacht. Gegensteuern kann hier nur der Arbeitgeber, aber der rührt sich nicht. Deswegen braucht es ein starkes Signal für die Tarifverhandlungen nächste Woche und das kommt zur rechten Zeit. Manche Mitarbeitenden bangen angesichts der allgemeinen Inflation bei Lebensmitteln und Energie um ihre Existenz. Sie brauchen jetzt höhere Löhne.“ ver.di fordert eine Erhöhung um 9,5 Prozent, im Rückblick weniger als 3,3 Prozent pro Jahr!
Flughafen-Image leidet
Der Streik zeige zudem auf, dass es fast überall am Flughafen an guten Arbeitsbedingungen mangele: „Das Flughafenchaos der vergangenen Wochen lag an verfehlter Personalpolitik der Sicherheitsfirmen, verschlimmert wurde das Abfertigungschaos auch stets durch das Missmanagement bei der Bodenabfertigung einzelner Airlines. Nicht nur für die Fluggäste unerträglich, sondern auch für das Image des Flughafens“, so Martens, die auch im Aufsichtsrat des Düsseldorfer Flughafens ist. „Der Umgang mit dem Personal lässt sich nur als katastrophal beschreiben.“
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